|
_______________________
|
Saarbrücker Zeitung, 21.10.2002 Tête-à-tête mit Single-Folgen Weitere Aufführungen erwünscht Ergebnis der
kabarettistischen Bestandaufnahme: Frauen und Männer sind inkompatibel. Oder,
wie der Computer-Fachmann sagen würde: Man kann halt unter Windows kein Linux
laufen lassen. kek
Saarbrücker Zeitung (Völklingen), 15./16.10.2002 Das Date der digitalen Dateien Das Kabarett upDate begeisterte im Völklinger Bahnhof Scharenweise
strömen die Zuschauer zum UpDate mit Barbara Scheck und Peter Tiefenbrunner in
das Völklinger Bahnhofs-Theater. Ausverkauftes Haus. Theaterchef Jürgen Reitz
richtet fix Logenplätze für die Presse direkt neben der Bühne. Was hautnahes
Erlebnis verspricht. Die beiden Schauspieler mit Neigung zum Kabarettistischen
sind mit PC-Zeitschriften ausgerüstet. Man hat sich per Internetanzeige gesucht
- "möchte mit Ihnen chatten, surfen und Ihnen meine versteckten Dateien
zeigen, gerne digital" - aber noch nicht gefunden. Das heißt: Wir sehen
die beiden auf der Bühne, folgen ihren parallelen Handlungen und Worten und
warten auf die Begegnung. Er, Brunner, ist ein Computerfreak, und muss pausenlos
per Handy Auskünfte bei PC-Problemen erteilen. Sie, Barscheck, arbeitet in
einer Frauenbibliothek, hat, nein "ist" ein Verhältnis und singt:
"Er setzt mich von der Steuer ab, sonst wär ich ungeheuer knapp. Wenn ich
mir mal ein Nachthemd kauf, taucht das unter Diverses auf..." Dann
ist das Date da, aber oh Schreck: Frau Nachbarin steht vor dem Herrn Nachbarn.
Also er redet sich mit einem ausgefallenen Kongress raus, sie mit einer
Verabredung mit Oliver, also dem Verhältnismann. Herr Nachbar und Frau
Nachbarin haben schon so einiges zusammen durchgemacht. Statt der von Brunner
online bestellten Pizza Nummer 47 musste sie 47 Stück in Empfang nehmen. Im
Gegenzug zog er aphrodisierende Rezepte für Oliver aus dem Internet und musste
dann noch die Gerichte der gescheiterten Rendevous verzehren. Bei Themen wie
Fitness, Diät vor allem aber Computer scheiden sich die männlichen und
weiblichen Bühnengeister. Trotzdem schreiten Brunner und Barscheck gemeinsam zur Bar, während sie das Publikum zur Pause ins Bahnhofsrestaurant schicken. "Amüsant. Die Gesangseinlagen und Wortspiele sind schön, aber ich glaube der Clou kommt erst noch", meint Zuschauerin Ruth Brauer-Gerber. Und Theaterchef Reitz antwortet auf die Frage, ob mit einem Happy-End zu rechnen sei, sybillisch: "Manchmal gibt es am Ende auch eine Pointe." Nach der Pause sind die beiden immer noch beim Sie und Klingelknopfnamen. Man fachsimpelt über Beziehungen. Er sagt: "Eine Geliebte kriegt immer nur die Schokoladenseite zu sehen", und sie sagt: "Und was spricht gegen Schokolade." Doch dann verabschiedet sich Oliver, das Verhältnis, per SMS für länger, die zwei UpDateler stimmen ein ein fröhliches Single-Duett an und schwirren ab. |
Senden Sie E-Mail
mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
tiefenbrunner@t-online.de
|